Worber Post, Ausgabe 11/2019 - Matthias Marthaler

Avatar of SP Worb SP Worb - 27. November 2019 - Zeitungsartikel

Umdenken.Worb: Was kann ich, was kannst Du für Worb tun?

John F. Kennedy wird die Erkenntnis zugeschrieben, es sei nicht die Frage „was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst“ in einer Gesellschaft wichtig zu ergründen. Und ein ehemaliger Nationalrat war im Radiointerview der Meinung „Ohne freiwilliges Engagement ist unsere direkt demokratische Gesellschaft futsch!“

In der Schweiz leisteten laut BFS (Bundesamt für Statistik), bei der letzten Erhebung, rund 42.7% aller Bürger freiwillige Einsätze.

Auch meine Kinder werden in Ihrer Freizeit immer wieder von Freiwilligen betreut. Gerade habe ich den Plan für die Curlingtrainings meines Ältesten erhalten – er freut sich schon den ganzen Sommer durch - und in zwei Stunden bringe ich seinen Bruder ins Schulhaus Wyden zum Kinderturnen des TVs. Ich bin den Trainern, Pfadileiterinnen, Funktionären und all den guten Geistern überaus dankbar für Ihre Arbeit und für Ihr Vorbild. Was für eine Chance! Meine Kinder dürfen den Wert von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Verantwortung direkt erleben. Für mich ist das eine unschätzbare Bereicherung.

Unsere Gemeinde, unser Worb steht auf einem Fundament, das nicht zuletzt auf dem Einsatz von Volontären erbaut und von ihnen getragen wird. In Worb gibt es eine beachtliche Vereinstradition. Viele Menschen die sich mit viel Freude engagieren.
Doch diese Menschen scheinen in ihrer Zahl zu schrumpfen, von überall her hört man, dass sich die Last auf immer die gleichen 3 bis 4 Schultern verteilt. Ist es die Fragmentierung unserer Gesellschaft? Löst die um sich greifende Anspruchshaltung, die „Nimmkultur“ unserer Tage, diese Gleichgültigkeit aus?

Das erlebe ich nicht nur in Vereinen, sondern auch im allgemeinen Zusammenleben, in der Politik. Einerseits leben wir alle in dieser heilen Welt aus Streaminganbietern, Einkaufszentren und Kommentarfunktionen. Alles sofort zu haben, ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Wir motzen, prangern an und verstecken uns hinter unserer Meinung. Das Handeln scheint immer mehr die Aufgabe der anderen zu sein.

Dieser Schatten auf der Idylle wird uns nicht voranbringen. Darum meine Frage, was kannst Du...was kann ich für Worb tun?

Matthias Marthaler
SP Vorstandsmitglied
Mitglied GGR Fraktion SP plus Grüne
Mitglied Bildungskommission

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