Worber Post, Ausgabe 12/2019 - Guido Federer

Ja zum Neubau der Tagesschule! Ja zur besseren Abklärung des Standortes!

SP&Grüne haben zusammen mit der FDP im GGR eine Motion zum geplanten Standort der Tagesschule eingereicht. Worum geht es uns? Wir wollen keinesfalls einen Neubau der Tagesschule verhindern. Problematisch scheint uns aber der geplante Standort. Im Rahmen der Ortsplanungsrevision wurde auch der kommunale Richtplan überarbeitet. Er weist im Dorfzentrum Worb verschiedene Freiräume aus: Bärenplatz, Altersheim, Reformierte Kirche, Bahnhofplatz und Schulhaus Dorf. Der Richtplan attestiert diesen eher isolierten Räumen «grosses Aufwertungspotenzial». Gemäss Massnahmenblatt 34 zum Richtplan ist deshalb eine Freiraumplanung «Zentrum Worb» zu erarbeiten. Die dort formulierten Zielsetzungen sind:

•  «Identitätsstiftende Aufwertung der zentralen Freiräume und eine optische Einheitlichkeit sollen die einzelnen Freiräume verbinden und als einen grosszügigen Grün- und Begegnungsraum erscheinen lassen.
•  Das Zusammenspiel zwischen «Langsamverkehr» und beruhigter Ortsdurchfahrt mit Kurzzeitparkierung soll das Dorfzentrum beleben.
•  Aufenthalt und Begegnungen zwischen den Generationen und die Verweildauer im Dorfkern sollen erhöht werden.»

Für uns läuft der geplante Standort der Tagesschule als Riegel zwischen Dorfschulplatz und der Schulhausstrasse den im Massnahmenblatt formulierten Zielen zuwider:

• Die Tagesschule würde die Freiräume stark unterteilen und somit die geplante Verbindung dieser verhindern.
• Die Tagesschule, sowie die aus Sicherheitsgründen notwendige Abzäunung der Spielfläche, verunmöglichen den gewünschten Begegnungsraum.
• Die Tagesschule beeinträchtigt zudem die Frontansicht des denkmalgeschützten Zentrumsschulhauses.

Der Zeitplan sieht die Kreditbewilligung im GGR bereits im Februar und die Volksabstimmung im Mai 2020 vor. Damit werden Fakten geschaffen, welche eine gesamtheitliche Planung der Freiräume im Zentrum von Worb (die mit dem verdichteten Bauen an Wichtigkeit zunehmen) stark einschränken. Wir sind der Meinung, dass der Realisierung eines so wichtigen und grossen Projektes an einem so prominenten Ort eine öffentliche Mitwirkung und damit der Einbezug der Bevölkerung vorausgehen sollte.

Wir sind nicht überzeugt, dass der vorgesehene Standort der einzig mögliche ist, und fordern deshalb mit unserer Motion das Einsetzen einer nicht ständigen Kommission, welche sich gesamtheitlich mit der Standortfrage auseinandersetzt. Wir sind überzeugt, dass in einer breiteren Diskussion sowohl dem Anliegen der Tagesschule wie auch der gewünschten Aufwertung der zentralen Freiräume Rechnung getragen werden kann.

Die Tagesschule ist ein Generationenbau. Es ist schade, wenn die Parteien und die Bevölkerung nur ja oder nein sagen, sich aber nicht zum Standort äussern können. Die Zeit, die eine breitere Mitwirkung braucht, sollte es uns bei einem so wichtigen Bau wert sein.

Guido Federer
SP Mitglied GGR